FCI
- Standard Nr. 225 / 23. 04. 2004 / D
FILA
BRASILEIRO
ÜBERSETZUNG : Frau
Diana Hermann / Club für Molosser e.V. Überarbeitet von Michele
Chauliac. URSPRUNG :
Brasilien. DATUM DER
PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDES : 10.03.2004.
KLASSIFIKATION
FCI: Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer -
Molossoide - Schweizer
Sennenhunde und andere
Rassen.
Sektion 2 Molossoide, Doggenartige
Hunde.
Ohne Arbeitsprüfung. ALLGEMEINE
GESTALT : Typisch molossoide Rasse. Kraftvolle Knochen,
rechteckiger Aufbau, kompakt dennoch harmonisch und gut proportioniert.
Zu seiner Schwere gesellt sich eine leicht erkennbare Behändigkeit.
Hündinnen müssen ausgesprochen feminin sein, was sie auf den ersten
Blick von einem Rüden unterscheidet.
WICHTIGE
PROPORTIONEN :
· Fang etwas kürzer als der Schädel.
· Die Körperlänge, gemessen von der Brustbeinspitze zum Hinterteil der
Schenkel ist 10 % länger als die Widerristhöhe.
CHARAKTER
UND WESEN : Ein bedeutender Teil seiner
Charakteristika sind Mut, Entschlossenheit und herausragende
Tapferkeit. Er ist seinem Besitzer und dessen Familie gegenüber fügsam
und Kindern gegenüber äusserst tolerant. Seine Treue wurde in Brasilien
sprichwörtlich. Er sucht immer die Gesellschaft seines Herrn. Einer
seiner Wesenszüge ist sein Misstrauen Fremden gegenüber. Sein
Verhalten, heiter, offenbart seine sprichwörtliche Selbstsicherheit und
Vertrauen. Er verträgt perfekt ein isoliertes Ambiente und einzelne
Geräusche.
Ein unübertroffener Wächter von Eigentum . Vom Instinkt ein Jagdhund
für Großwild und für die Arbeit an der Herde.
Blick, Ausdruck : In Ruhestellung, gelassen, erhaben und voller
Selbstvertrauen. Zeigt niemals einen gelangweilten oder abwesenden
Ausdruck. Wenn der Hund aufmerksam ist, spiegelt sein Ausdruck
Entschlossenheit und Wachsamkeit, gepaart mit einem entschlossenem
durchdringenden Blick. KOPF
: Gross, schwer wuchtig, dabei immer in guter Proportion
zum gesamten Körper. Von oben gesehen ähnelt er einem Trapez in das der
Kopf in Form einer Birne eingepasst ist.
Schädel : Im Profil beschreibt der Schädel eine sanfte Kurve vom Stop
zum Hinterhauptstachel, dieser ist ausgeprägt, insbesondere bei Welpen.
Von vorne betrachtet ist der Schädel gross, breit, die obere Linie
leicht gewölbt. Die Seitenlinien verlaufen nahezu senkrecht nach unten,
dabei in einem Bogen, der sich in Fangrichtung verjüngt. Stop : Von
vorne gesehen ist er praktisch nicht vorhanden. Die Mittelfurche ist
leicht ausgeprägt und steigt sanft nach oben an. Von der Seite gesehen
ist der Stop gering, schräg und wird scheinbar nur durch die gut
entwickelten Augenbrauen geformt.
GESICHTSSCHÄDEL
:
Nasenschwamm : Nasenlöcher breit, gut entwickelt ohne die Breite der
Kieferknochen zu erreichen. Von schwarzer Farbe.
Fang : Kräftig, breit und tief, immer im Einklang mit dem Schädel. Der
Fang ist am Ansatz sehr tief, die Tiefe ist aber nicht größer als die
Länge des Fangs. Von oben betrachtet ist er unter den Augen gut
ausgefüllt, verjüngt sich bis zur Mitte des Fanges und wird dann bis
zum Ende des Fanges hin wieder geringfügig breiter.
Von der Seite betrachtet ist der Fang gerade oder leicht abwärts
gebogen, aber niemals aufwärts gebogen. Die Unterlinie ist fast
parallel mit dem Nasenrücken, mit einer Vertiefung genau unterhalb des
Nasenschwammes.
Lefzen : Oberlippe dick, hängend, über die Unterlippe fallend und formt
so die Unterlinie des Fanges, diese ist nahezu parallel zur oberen
Linie des Fanges.
Unterlippe bis zu den Fangzähnen eng am Kieferknochen anliegend, von da
an lose mit gezahnten Rändern und Enden mit sichtbaren Lefzenwinkeln.
Die Lippenränder formen ein tiefes umgekipptes "U".
Kiefer/ Zähne : Die Zähne sind breiter als lang, kräftig und weiss. Die
oberen Schneidezähne sind an der Wurzel breit und an den Kanten scharf.
Die Fangzähne sind kraftvoll, gut und weit voneinander in den Kiefern
eingesetzt. Das ideale Gebiss ist das Scherengebiss, ein Zangengebiss
ist jedoch zulässig.
Augen : Mittelgross bis gross, mandelförmig, ziemlicht weit von-
einander und mittel bis tief gebettet. Erlaubte Augenfarben von
dunkelbraun bis gelb immer in Übereinstimmung mit der Farbe des
Haarkleides. Auf Grund der Fülle von loser Haut haben viele Filas
herabhängende Augenlider, dieses wird nicht als Fehler angesehen, da
dieses Detail den für diese Rasse typischen melancholischen Ausdruck
unterstreicht.
Ohren : Hängend, gross, dick, V - förmig. Breit am Ansatz, sich zur
Spitze hin verjüngend. Abgerundete Spitzen. Am hinteren Teil des
Schädels, in Ruhestellung in Höhe der Augen angesetzt. Im Affekt
befinden sich die Ohren oberhalb dieser ursprünglichen Position. Sie
sind schräg am Ansatz. Der Ansatz der Vorderkante ist Höher als der der
Hinterkante, sie zeigen sich herabfallend an der Seite oder zurück-
gefaltet und lassen dann das Innere des Ohres sichtbar werden, Rosenohr.
HALS
: Aussergewöhnlich kräftig und bemuskelt, er wirkt kurz.
An der Oberseite leicht gebogen und gut vom Kopf abgesetzt. Kehlwamme.
KÖRPER
: Stark, breit und tief, mit dicker und loser
Haut bedeckt. Der Brustkorb ist länger als der Hinterleib.
Obere Linie : Der Widerrist ist etwas tiefer als die Kruppe, in der
abfallenden Linie breit durch den Abstand zwischen den
Schulterblättern. Hinter dem Widerrist ändert die Oberlinie ihre
Richtung und steigt zum Hinterteil der Kruppe sanft an. Die Rückenlinie
zeigt keinerlei Anzeichen eines gekrümmten oder eines Senkrückens.
(Karpfenrücken).
Lendenpartie und Flanke: Kürzer, nicht so tief wie der Brustkorb.
Lendenpartie und Brustkorb sind deutlicher voneinander abgesetzt. Bei
Hündinnen sind die Flanken im unteren Bereich besser entwickelt. Von
oben gesehen ist die Lendenpartie schmaler als Brustkorb und Kruppe,
sie sollte aber keine Taille bilden.
Kruppe : Breit und lang, bildet mit der Horizontalen einen Winkel von
annähernd 30°, leicht gerundet. Die Kruppe ist ein wenig höher als der
Widerrist. Von hinten betrachtet ist die Kruppe etwa so breit wie der
Brustkorb, bei Hündinnen darf sie breiter sein.
Brust : Gut gewölbte Rippen, diese Wölbung darf allerdings die Stellung
der Schulter nicht beeinträchtigen. Tiefe und geräumige Brust, die bis
zu den Ellenbogen reicht. Sehr deutliches Brustbein.
Untere Profillinie und Bauch : Langgestreckte Brust mit einer zum
Boden, auch in allen Verlängerungen der Brust parallel verlaufenden
Linie. Bauchlinie nach hinten gering ansteigend, jedoch nicht
windhundartig. RUTE : Sehr breit
am Ansatz, mittelmässig angesetzt, verjüngt sich schnell und endet
deutlich auf Höhe des Sprunggelenkes. Sofern der Fila aufgeregt ist
wird die Rute hoch getragen und die Biegung an der Spitze ist stärker
betont. Sollte nicht auf den Rücken fallen oder eingerollt sein.
GLIEDMASSEN
VORDERHAND:
Die Höhe des Vorderlaufs, vom Ellenbogen bis zum Boden soll gleichlang
sein, wie die Höhe vom Ellenbogen zum Widerrist.
Schulter: Die Schulter sollte von zwei gleichlangen Knochen gebildet
werden (Schulterblatt und Oberarmknochen). Das Schulterblatt bildet mit
der Horizontalen einen Winkel von 45°, der Oberarmknochen einen Winkel
von ca. 90° zum Schulterblatt. Die Verbindung von Schulterblatt und
Oberarmknochen bildet das Schultergelenk. Dieses befindet sich auf
einer Höhe mit der Vorbrust, jedoch geringfügig dahinter. Im Idealfall
befindet sich das Schultergelenk auf halber Höhe von der Unterkante der
Brust zum Widerrist. Eine gedachte Senkrechte von Widerrist sollte den
Ellenbogen durchqueren und den Fuß erreichen.
Unterarm : Kräftige Knochen, Läufe parallel und gerade.
Fusswurzel: Kräftig und gut sichtbar.
Vordermittelfuß : Kurz, leicht schräg.
Pfoten : Kräftig und gut gewölbte Zehen, diese sind nicht zu dicht
geschlossen. Die Stütze erfolgt auf dicken Zehen, mit guten Ballen,
breit, lang und dick. Im Idealfall zeigen die Zehen gerade nach vorn.
Starke dunkle Zehennägel können weiß sein, wenn die Zehen weiß sind.
GLIEDMASSEN
HINTERHAND
: Weniger schwere Knochen als bei den
Vorderlaüfen, jedoch niemals insgesamt eine leichte Knochensubstanz.
Die Hinterläufe sind im Lot.
Oberschenkel : Sind aufgrund der starken Bemuskelung gerundet. Diese
Muskeln kommen von Darmbein (Illium) und Sitzbein (Ischium), diese
bilden die Außengrenze der Hinterhand. Aus diesem Grund muss das
Sitzbein (Ischium) eine gute Länge haben.
Fusswurzel : Kräftig.
Hintermittelfuss : Leicht schräg und höher als der Vordermittelfuss.
Knie und Sprunggelenk mässig gewinkelt.
Hinterpfoten: Ein wenig mehr oval als die Vorderpfoten, aber ansonsten
gilt die gleiche Beschreibung. Sollte keine Afterkrallen haben.
GANGWERK
: Raumgreifender Gang, weich, erinnert an
große Katzen. Sein Hauptmerkmal ist der Passgang - eine Gangart im
Zweiertakt, bei dem sich die Läufe einer jeden Seite vollkommen
gleichmässig als Paar vorwärts und Rückwärts bewegen. Dies ergibt eine
rollende und schaukelnde Bewegung des Rumpfes (der sogenannte
"Kamelpassgang"), betont entlang der gesamten oberen Linie bis hin zur
Rute. Im Schritt wir der Kopf tiefer als die Rückenlinie getragen. Der
Fila zeigt einen Trab, leicht, harmonisch, frei mit raumgreifenden
Schrittlängen. Der Galopp ist kraftvoll, zeigt eine für einen so großen
Hund ungeahnte Geschwindigkeit. Aufgrund seines typisch molossoiden
gelenkigen Aufbaus hat man beim Bewegungsablauf des Fila den Eindruck,
er könnte sofort und sehr schnell die Richtung ändern.
HAUT
: Eines der wichtigsten Rassekennzeichen ist
die dicke, lose Haut, die den ganzen Rumpf bedeckt hauptsächlich am
Hals, bilden deutlich Wammen, in vielen Fällen verlängern sie sich am
Brustbein und am Bauch.
Einige Filas haben eine Falte an den Seiten des Kopfes, oder am
Widerrist, diese Falte läuft bis zur Schulter hinab. Ist der Fila in
Ruhestellung, ist der Kopf frei von Faltenbildung. Sobald seine
Aufmerksamkeit erregt wird bilden sich durch Zusammenziehen der
Schädelhaut und der aufgeregten Ohren kleine Falten in Längslinien auf
dem Schädel. HAARKLEID
HAAR
: Kurz, glatt, dicht und straff am Körper anliegend.
FARBE
: Alle einfarbigen mit Ausnahme der disqualifizierenden
Farben, gestromt auf einfarbigen Untergrund mit mehr oder weniger
dunklen Streifen. Eine schwarze Maske kann, aber muss nicht vorhanden
sein. Bei allen erlaubten Farben dürfen weiße Abzeichen an den Pfoten
der Brust und an der Rutenspitze vorhanden sein. Weiße Flecken auf dem
übrigen Haarkleid ist ein Fehler.
GRÖSSE
:
Widerristhöhe : Rüden: 65 bis 75 cm.
Hündinnen: 60 bis 70 cm.
Gewicht : Hündinnen:
Minimum 40 kg.
Rüden: Minimum 50 kg.
FEHLER
: Jede
Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen
werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung
stehen sollte. SCHWERE
FEHLER :
· Kurzer Fang.
· Kleine Ohren.
· Hoch angesetzte Ohren.
· Übermässig helle Augen.
· Faltenbildung am Schädel, wenn der Fila in Ruhestellung ist.
· Vorbiss.
· Doppelkinn (Hautfaltung vor der Wamme).
· Senkrücken.
· Schmale Kruppe.
· Über den Rücken gerollt getragene Rute.
· Zu geringe Brusttiefe.
· Stark ausgedrehte Vorder- und Hintermittelfuss.
· Übertrieben gewinkeltes Sprunggelenk.
· Kurztrittig. SEHR SCHWERE FEHLER :
· Gleichgültig und schütern.
· Quadratische Silhouette.
· Kleiner Kopf.
· Deutlicher Stop, wenn von vorne betrachtet.
· Kurze obere Lippe.
· Hervortretende Augen. Runde Augen. Nicht pigmentierte Augenlider.
· Fehlen von zwei Zähnen, mit Ausnahme der P1 (Prämolar 1) oder erste
Prämolar.
· Fehlende Wamme.
· Karpfenrücken Horizontale obere Linie.
· Obere Linie übertrieben hochgezogen.
· Leichter Knochenbau. Fehlende Substanz.
· Kuhhessigkeit.
· Mangelhafte Hinterhandwinkelung (genannt "Schweine-beine").
· Weiße Abzeichen, die mehr als ein viertel des Körpers bedecken.
· Größer als das Maximum.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER :
· Aggressiv oder Scheu.
· Rosa
Nasenschwamm.
·
Rückbiss.
· Vorbiss, bei dem die Zähne bei geschlossenem Fang sichtbar sind.
· Fehlen eines Fangzahnes oder eines Molars, mit Ausnahme des M3.
· Blaue Augen (verschiedenfarbige Augen).
· Kupierte Ohren oder kupierte Rute.
· Kruppe niedriger als Widerrist.
· Kein Passgang.
· Mangel an weicher und loser Haut.
· Weisse Hunde, mausgraue, gefleckt mit kleinen oder großen Flecken,
Black and tan und blaue Hunde.
· Größe unter das Minimum.
· Cryptorchide oder Monorchide, künstliche Hoden, Albino, Mangel an Typ
Hunde, die
deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen,
müssen disqualifiziert werden.
N.B.
:
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen,
die sich vollständig im Hodensack befinden.
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