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Glücksgefühl
und Schmerz in der Welpenaufzucht
Es gibt Sie, leider, die dunkle
Seite in der Zucht. Kaum ein Züchter spricht oder schreibt offen darüber, aber
es ist die Wahrheit. Auch ich musste nun erleben dass ein ganzer Wurf
augenscheinlich gesunder Welpen innerhalb weniger Tage verstarb.
Warum wird dieses Thema von
anerkannten FCI / VDH Züchtern verschwiegen? Wovor haben besagte Züchter Angst?
Das Leben und Sterben gehört in der Hundezucht dazu, niemand von uns hat die
Gabe es vorher zu sehen und einzuschreiten. Warum also wird es „Taburisiert“???
Ich kann nur von meiner
Vorgehensweise in der Zucht berichten und darauf hoffen das es zu einem
allgemeinen Umdenken in der Zucht kommt um somit Erfahrungswerte mit anderen
Züchtern auszutauschen die vielleicht das Welpen sterben minimiert und die
Transparenz zu liebevollen Welpenkäufern steigert.
Bereits bei der Planung zu
einem Deckakt schaue ich mir genau die Ahnentafeln der Elterntiere an, ich
versuche eine langlebige gesunde Linie bei beiden Elterntieren möglichst ohne
Verwandtschaft zu finden. Vor dem Deckakt müssen beide Elterntiere auf aktuelle
virale/bakterielle Krankheiten untersucht sein und vom TA für gesund befunden
werden. Während der Tragzeit der Hündin achte ich im besonderen auf eine
ausgewogene und gesunde Ernährung. Der Umgang im Alltag wird bewusst nicht
verändert, ich schließe die Hündin nicht aus Ihrem gewohnten Rudel aus und
verändere nicht den Tagesablauf. Eine gesunde Hündin zeigt an wann es soweit ist
wobei ich natürlich auch den ausgerechneten Geburtstermin im Auge behalte. Der
Tag der Geburt ist da, die Hündin zieht sich in Ihr Welpenzimmer zurück und die
Welpen erblicken das Licht der Welt. Auch hier zeigt sich immer wieder dass eine
Hündin evtl. einen Welpen „aussortiert“. Dies ist der Moment wo sich der Züchter
fragen muss, schreite ich ein?, sollte ich diesen Welpen retten?, oder vertraue
ich auf die Mutterinstinkte und lasse es zu das dieser Welpe
stirbt?!
Ich hatte wie immer alles
beachtet bei meinem Wurf und da es eine Wurfwiederholung war hatte ich mir auch
viel von genau dieser Nachzucht versprochen… Was ist mir und meiner Hündin
geblieben?, nichts, wir mussten zuschauen wie bereits 5 Welpen tot geboren
wurden und wir mussten zuschauen wie in den folgenden 7 Tagen alle 10 Welpen
nacheinander verstarben.
Niemand ist wie gesagt gefeit
davor und es gibt keinen (!!) Züchter der das Welpen sterben noch nicht erlebt
hat, wer das erzählt, der lügt!!
Gründe für ein mögliches
Welpensterben:
Bakterielle
Infektionen
Septikämie (Allgemeininfektion)
Hundebrucellose
bakterielle Durchfälle
lokale Infektionen
Viruserkrankungen
Infektiöses Welpensterben (Herpesvirus-Infektion)
Staupevirus
Parvovirose
Virusdurchfälle, hervorgerufen durch Rota- und
Coronaviren
Parasitäre Erkrankungen
Quelle:
Bewital
Infektiöse
Erkrankungen des neugeborenen Welpen Von den rund 10 Prozent Todesfällen bei
Welpen vom 1. bis zum 15. Lebenstag ist rund die Hälfte auf
infektiöse
Ursachen zurückzuführen. Es
handelt sich dabei um ein sehr unterschiedliches Erkrankungsspektrum. Neben den
bakteriellen Infektionen kommen auch bei sehr jungen Welpen Viren und Parasiten
vor. Erstgenannte sind jedoch die weitaus häufigeren
und sollen deshalb an vorderer Stelle besprochen werden. Bakterielle Infektionen
a) Septikämie
(Allgemeininfektion)
Jegliche Abweichungen vom normalen Verhalten oder jedes
Zeichen allgemeiner Schwäche
muß bei
Welpen ernstgenommen werden. Störungen
sind sofort untersuchungs- und notfalls therapiebedürftig. Die
orale Behandlung (Eingabe über den
Verdauungskanal) von potentiell gefährdeten
Welpen am ersten Lebenstag mit sterilem mütterlichem
Plasma zur Erhöhung des
Antikörpertiters
(Abwehrsteigerung) wird gegenwärtig an
unserer Klinik geprüft und
scheint erfolgversprechend zu sein. b) Hundebrucellose c) bakterielle Durchfälle
d) lokale Infektionen Entzündungen
der Haut (Neonatale Dermatitis) werden ebenfalls häufig durch
Streptokokken hervorgerufen, insbesondere dann, wenn Reste der
Fruchtflüssigkeit
(mangelnde Fürsorge der
Mutter - z.B. Erstlingshündinnen)
auf dem Haarkleid des Welpen verbleiben und dort Bakterien sehr gute
Vermehrungsbedingungen finden. Besonders betrifft das Kopf und Brustbereich, die
dann von unregelmäßig
begrenzten Krusten überdeckt
sind. Arisonsten können sich
die Welpen durchaus wohl fühlen. Die
Entfernung der Krusten mit einem milden desinfizierenden Shampoo und die
antibiotische Versorgung der veränderten
Hautstellen sollten sofort erfolgen. Entzündungen
der Bindehaut (Ophthalmia neonatorum) können bei
noch geschlossenen Augenlidern infolge einer Infektion mit Eitererregern
auftreten. Auffällig sind
die geschwollenen, sich vorwölbenden
Lider und der Austritt von eitriger Flüssigkeit
aus der Lidspalte. Hier ist eine sofortige tierärztliche
Behandlung erforderlich, da es ansonsten schnell zu Hornhautdefekten und zu
Allgemeininfektionen kommen kann.
Viruserkrankungen a) Infektiöses
Welpensterben (Herpesvirus-Infektion) b) weitere Virusinfektionen Bei Staupeviruskontakt während der
Trächtigkeit,
besonders wenn die Mutter keinen ausreichenden Impfschutz mehr besitzt, kommt es
zur Geburt lebensschwacher oder toter Welpen. Auch die Impfung mit einem
Lebendimpfstoff in der Trächtigkeit
(wenn die Hündin
keinen Impfschutz mehr hatte) kann bei wenige Tage alten Welpen durch Aufnahme
von Impfvirus zum Tod führen. Es
treten starker Durchfall und zentralnervöse
Störungen
auf, ähnlich dem
Bild einiger anderer Welpenerkrankungen. Eine Diagnose ist deshalb nur nach
pathologischer Untersuchung von Welpen möglich.
Aufgrund der guten Durchimpfung aller Zuchthündinnen
ist die Bedeutung der Erkrankung bei sehr jungen Welpen auf wenige
Einzelfälle
beschränkt.
Ähnlich
verhält es sich
mit der Parvovirose, die eigentlich eine Erkrankung ab dem 3. Lebensmonat
darstellt. Auch hier kann bei unzureichendem Impfschutz eine Erkrankung bereits
bei sehr jungen Welpen auftreten. Für die
Mutterschutzimpfung während der
Trächtigkeit
gibt es eine inaktivierte Vakzine (keinen Lebendimpfstoff verwenden!), die zwar
nur für einige
Monate Schutz gewährt, aber
zur Oberbrückung
zunächst
ausreichend ist. Neben den genannten Erkrankungen gibt es auch noch einige
weniger bekannte Virusdurchfälle,
hervorgerufen durch Rota- und Coronaviren. Da diese Viruserkrankungen
häufig durch
bakterielle Erreger kompliziert werden, sind sie schwer zu diagnostizieren. Als
Behandlung wird der Tierarzt deshalb eine Flüssigkeitstherapie
unter antibiotischem Schutz veranlassen. Auch hier gilt, daß zur
Abklärung von
Todesfällen eine
Untersuchung notwendig ist. Parasitäre
Erkrankungen Die Infektion mit Einzellern (Protozoen), wie z.B. mit
Giardien oder Kokzidien ist vom ersten Lebenstag an durch die Aufnahme von
Zysten (den sehr widerstandsfähigen
Dauerformen der Erreger) möglich und
führt im
Falle der Giardiose zu einem intermittierenden Durchfall, der in Zwingern
endemisch verbreitet sein kann. Trotz guter Nahrungsaufnahme bleiben die Tiere
in der Entwicklung zurück.
Genauen Aufschluß bringt
eine Kotuntersuchung (frisch), die mitunter wiederholt werden muß
(besonders bei negativem Befund). Bei der Kokzidiose findet man auffallend
helles Blut im Kot und ausgeprägten
Preßreiz beim
Kotabsatz. Als Zwischenwirte und damit Krankheitsverbreiter fungieren u.a.
Nager. Auch hier ist eine tierärztliche
Diagnostik und Therapie, die nicht mit den üblichen
Präparaten
möglich ist,
notwendig. Das genannte Spektrum an Infektionen bei neugeborenen
oder wenige Tage alten Welpen ist mit der vorangegangenen Darstellung bei weitem
noch nicht ausgeschöpft. Es
existieren noch eine ganze Reihe ungeklärter
Zusammenhänge und
Ursachen für
Welpenerkrankungen. Aufgrund der unspezifischen Symptome sollte der
Züchter
jegliche Anzeichen, die von vornherein keine Hinweise auf ihre Ursache erkennen
lassen, ernst nehmen und schnellstmöglich eine
Abklärung
veranlassen. | ||||||